Gemeinden

Gemeinde Zabór

Die Gemeinde Zabór liegt auf der alten sächsischen Verkehrsstraße im südöstlichen Teil des Kreises Zielona Góra. Ihre malerische Lage in dem Oder-Urstromtal ist durch milde Anhöhen, Kiefernwälder, die die Hälfte der Gemeindefläche einnehmen, sowie durch Teiche und Seen charakterisiert.

In Zabór kann man sich eine in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstandene Schlossanlage im Frühbarockstil ansehen. Sie ist das einzige erhaltene Beispiel der schlesischen Architektur des 18. Jahrhunderts dieser Art. Der Dreiflügelbau, eingeschlossen durch eine Arkadengalerie mit einer Terrasse und einem Hof, ist von sechs Seitenflügeln umgeben. Der letzte Besitzer dieses Landgutes war Friedrich August Cosel, Sohn der berühmten Mätresse des polnischen Königs August II. des Starken. Im Jahre 1745 ließ er das Schloss im sächsischen Rokoko umbauen. Das Innere birgt eine üppige Barockeinrichtung mit Pflanzen- und Vogelmotiven. Das Bauwerk ist durch einen gut erhaltenen (zurzeit trockenen) Graben umgeben. Das Schloss dient als Zentrum für Kinder- und Jugendtherapie. Vor allem kommen hierher Kinder mit emotionalen Störungen. Das Gebäude ist den Touristen nicht zugänglich. In der direkten Nähe gibt es einen Schlosspark mit einer Fläche von 20 ha, dessen symmetrisch angelegten Alleen mit der gesamten Schlossanlage verbunden sind.

Bei einem Spaziergang durch den Park gelangt man an den See Liwno. Die Angler haben die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Das Seeufer bietet günstige Lage für Sport- und Erholungsveranstaltungen aller Art an.

Die älteste urkundliche Erwähnung über den Ort Przyrok (Prittag) stammt aus dem 13. Jahrhundert. In dem zentralen Ortsteil stößt man auf ein in den Jahren 1864-1867 erbaute Neorenaissance-Schloss mit prachtvoller architektonischer Einrichtung, das auf dem Grundriss eines verlängerten Rechtecks gebaut wurde (an Stelle eines gotischen Bauwerks). Es ist ein Ziegelbauwerk mit Anbauten im Erdgeschoss, und es ist mit einem Walmdach bedeckt. Die Fassade des Gebäudes und Innenräume sind reich und prächtig geschmückt. Das Schloss wurde in einem Tal mit einem Bach erbaut. Auf der anderen Seite befindet sich eine Jugendherberge internationaler Qualität mit 42 Betten für Gruppen und Privatpersonen. Das Schloss steht mitten in einem im Jahre 1792 angelegten Landschaftspark mit einem Reichtum an Bäumen und Naturdenkmälern. Manche sind über 200 Jahre alt. In dem Schloss hat das Jugendzentrum für Soziotherapie seinen Sitz.

Wenn man durch Przytok zur Straße in Richtung Jany (Janny) wandert, stößt man auf eine gemauerte in den Jahren 1776-1778 aus Stein und Ziegelstein erbaute klassizistische Kirche.

Die älteste Sehenswürdigkeit in der Gemeinde ist die Kirche St. Hedwig in Milsko (Milzig). Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem 14. Jahrhundert. Ihre verzierte Tür stammt aus dem Jahre 1583, das Renaissancesteintaufbecken datiert man auf das Jahr 1601. Der neogotische Turm wurde im 19. Jahrhundert gestellt. Das Innere der Kirche bilden prächtig geschmückter Altar und eine verzierte Kanzel.

Durch die Gemeinde verlaufen zwei Wanderwege: der blaue Wanderweg Zielona Góra – Stary Kisielin–Łaz–Zabór, der rote – Zielona Góra–Stary Kisielin–Droszków–Zabór– Dąb „Napoleon” („Napoleon-Eiche“) –Milsko sowie ein orange Reitweg Zielona Góra–Proczki–Milsko. In dem Ort Milsko gibt es einen Reitverein ,,LANSADA’’.
In der Nähe des Weilers Mielno wächst eine riesengroße Eiche, „Napoleon-Eiche” genannt. Förster sind der Meinung, dass sie etwa 750 Jahre alt ist. Ihr Umfang beträgt fast 8 Meter. In der Baumhöhle finden über 10 Personen Platz. In dieser Region sind auch Pappeln und Espen zu treffen.

Das Oder-Tal ist reich an verschiedenen Vogelarten. Man kann auch leicht auf Jagdwild stoßen und trifft Edelhirsche, Rehen, Damhirsche, Wildschweine, Füchse, Hasen, Fasane, Wildgänse, Wildenten und Ringeltauben. Bemerkenswert sind auch Biber, die an nahe liegenden Gewässern und auf dem Oder-Gebiet ihr Zuhause gefunden haben. Ihr Dasein zeugt von Sauberkeit der Umwelt. Bei einem Spaziergang am Deich findet man zahlreiche angebissene und angeschnittene Baumstämme. Man muss aber wissen, dass das Oder-Gebiet Naturschutzgebiet ist. Man bewundert die Natur, aber nur dann, wenn der Fluss ruhig fließt und der Pegelstand kein bedrohliches Maß erreicht. Wenn aber das Hochwasser kommt, und solche Situation hatten wir bereits im Juli 1997 und leider auch zurzeit im Mai und Juni 2010, steht das ganze Gebiet unter Wasser. Die Oder überschwemmt riesengroße Geländeflächen. Die Natur lehrt uns Demut und zeigt, dass wir über sie keine Macht haben.

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Besitzer der Schlossanlage in Zabór war Friedrich August Cosel, Sohn der berühmten Mätresse des polnischen Königs August II. des Starken

Das Schloss dient als Zentrum für Kinder- und Jugendtherapie

Eine in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstandene Schlossanlage im Frühbarockstil

Neogotische Kirche in Zabór gebaut im XX Jh.

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