Gemeinde Kargowa

Das Schloss, in dem jetzt das Krankenhaus seinen Platz gefunden hat, wurde 1910 erbaut. Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte es Armgard Kunigunde Prinzessin Biesterfeld zu Lippe, der Großmutter der jetzigen holländischen Königin Beatrix. In Wojnowo hat der Vater der Königin Beatrix Bernhard seine Jugend verbracht. Als Kriegswirren zu Ende gekommen sind, und die Drei Großen Europa aufs Neue geteilt haben, hat das niederländische Königshaus sein Schloss der polnischen Seite übergeben, es erfolgte jedoch unter einem Vorbehalt: Das Objekt sollte Kindern dienen. Und es ist gelungen. Wegen eines in Wojnowo herrschenden Mikroklimas hat man in dem Schloss ein Kurhaus für Kinder mit Atemwegekrankheiten, und dann ein Zentrum für Atemwegebehandlung der Kinder eingerichtet. Seit dem 1. Januar 2005 gibt es dort ein Kinderkrankenhaus. Mitte der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts war Königin Beatrix in Wojnowo privat zu Gast.

Das Schloss ist umgeben von einem Park, und durch den Park führt ein interessanter Natur- und Lehrpfad. Sein Teil führt direkt an den Wojnowskie-See. Es ist eine wunderschöne Stätte für Erholung mitten in der unverschmutzten Natur. Urlauber aus dem nahe liegenden Erholungszentrum genießen diese Gegend, Pfadfinder schlagen jedes Jahr in dem Wald von Wojnowo ihre Zelte auf.

Sicherlich haben Wölflinge öfters während der Schnitzeljagt mit Mühe einige Kilometer überwinden müssen, um an den Linie-See zu gelangen. Dieser See entstand auf dem Gebiet der Untermoräne und ist sehr malerisch gelegen. Er liegt an der Straße Babimost-Kargowa und erfreut sich berechtigt großer Beliebtheit. Es gibt dazu einige Gründe. Erstens: Sauberkeit des Wassers. Man kann in dem See große Aale, einige Kilogramm schwere Karpfen und Graskarpfen angeln. Zu den größten Fischen gehören 7-10 kg schwere Hechte, 6 kg-Zander, 3 kg-Brassen und über 1 kg wiegende Karauschen. In diesem See kann man auch Welse treffen. Das Gewässer ist für Angler besonders attraktiv, denn es wird regelmäßig Fischbrut ausgesetzt. An dem See befindet sich auch ein Feriendorf mit gut ausgestatteten Bungalows, ein Camping- und Zeltplatz sowie ein Boots- und Wassertreterverleih. Fahrradsfreunde können an den See auf einem Radweg gelangen. Dieser Radweg führt Wälder und Wiesen entlang. An dem See gibt es auch das Forsthaus für Künstlerische Arbeit sowie die Eugeniusz-Paukszta-Gedenkstube. Vor vielen Jahren besuchte dieser Schriftsteller ein zuerst einfaches Forsthaus und schrieb dort seine Romane. Jetzt trägt die öffentliche Gemeindebibliothek von Kargowa seinen Namen. Die Bibliothek wurde auch zu einem der Veranstalter eines literarischen Wettbewerbs für ganz Polen.

Selbst in Kargowa (Unruhstadt) ist es empfehlenswert, sich das aus dem 17. Jahrhundert stammende Schloss - die ehemalige Residenz der Stadtbesitzer, der Familie Unruh von außen anzusehen. Zurzeit ist das Schloss in privaten Händen, und man kann es nicht besichtigen. Die ehemalige in den Jahren 1801-1805 erbaute evangelische Kirche, jetzt St.-Maksymilian-Kolbe-Kirche sowie die im Jahre 1892 entstandene St.-Adalbert-Kirche sind auch sehenswert. Im Zentrum der Stadt steht das Rathaus, das seine heutige Form im klassizistischen Stil dem Wiederaufbau im Jahre 1856 verdankt.
In weiteren Ortschaften: Smolno Wielkie (Gr. Schmöllen) und Karszyn (Karschin) stehen Kirchen aus dem 18. Jahrhundert.